Weil's dort blaue Vögel gibt? Sicher nicht. Natürlich gibt es blaue Vögel auf dieser Welt z.B. die Blaumeise. Die ist allerdings mehrfarbig blau-gelb. Richtig blau wäre die Blautangare. Diese kommt allerdings in Mittel- und Südamerika vor und ist daher im Harz eher selten.
Es gibt einen Kinofilm mit dem Titel "Der blaue Vogel" von 1976. Das war die einzige Koproduktion zwischen den USA und der Sowjetunion während des kalten Krieges und ist daher eine Ausnahmeproduktion, hat aber mit dem Feriendorf Blauvogel vermutlich eher nichts zu tun.
1979 produzierte die DEFA einen Kinderfilm mit dem Titel "Blauvogel" in dem es um Indianer geht. Aber immer noch nicht um ein Feriendorf. Auch in der Romanvorlage von Anna Müller Tannewitz (Anna Jürgen) kommt kein Feriendorf vor.
Der Name ist schon älter als das heutige Feriendorf. Das heutige Naturerlebnisdorf Blauvogel wurde 1996 errichtet. Auf dem Gelände war bereits vorher eine Ferienanalge. Ein freundlicher Leser schrieb mir hierzu:
"In den fünfziger Jahren hat die Berliner Druckerei, ein von zwei Großtiefduckereien der DDR für Zeitschriften, das Gelände auf dem Rotacker in Hasselfelde gekauft, um dort ein Betriebskinderferienlager zu erbauen. Das Bild zeigt den ehemaligen Ferienlagereingang von der Trautensteiner Seite. Mitte der siebziger Jahre wurde noch ein Stück dazu gekauft, sodass die heutige Größe des Erlebnisdorfes entstand. In diesem Zuge wurden dann neue Bungalows in den Innenkreis, vor die alten Bungalows, gebaut. Der Blauvogel diente weiterhin im Sommer wie im Winter als Ferienlager, war aber jetzt auch für Urlauber zu nutzen. Das letzte Ferienlager fand im Sommer 1990 statt. Der Name stammt wirklich nach dem Roman und DEFA Film Blauvogel in dem es um einen kleinen Indianerjungen ging. 1992 wurde dann die Berliner Druckerei und damit auch das Kinderferienlager Blauvogel über die Treuhand abgewickelt."
Eine weitere Leserin schickte kürzlich das Bild mit der Schneeballschlacht. "Ich bin von 1983 bis 1987 ins Kinderferienlager Blauvogel gefahren da mein Vater bei der Berliner Druckerei gearbeitet hat. Auch mit meiner Familie war ich dort zu Weihnachten. Das muss so 1985 gewesen sein. Ich hatte dort eine tolle Zeit und viel erlebt. Sogar an die Lagerleiter Andreas und Ofen-Günti erinnere ich mich genau."
Für diese Beiträge vielen Dank. Ab 1992 waren die Gebäude dem Verfall preisgegeben bis 1996 das neue Feriendorf gebaut wurde.
Wer Näheres über den Namen Blauvogel weiß oder vielleicht das alte Ferienlager kennt, Fotos hat, möge sich bei mir unter der Kontaktadresse melden. Das Ferienhaus Mohnblume im Harz wünscht einen geruhsamen Urlaub.